“Was ist der Inhalt? Wer ist die Zielgruppe?”


Eine der wichtigsten Aufgaben eines Online Marketers ist es, diese Fragen für alle Webseiten bzw. Landingpages einzeln beantworten zu können. Nur so ist es möglich, dass die Seiteninhalte einerseits auf die Bedürfnisse/Interessen der User optimiert und andererseits den Suchmaschinen die nötigen Signale gesendet werden. Letztere können die indexierten Seiten nicht wie wir Menschen aufnehmen. Suchmaschinen orientieren sich aufgrund der Struktur der internen Verlinkung sowie der Inhalte auf den einzelnen Seiten. So entscheiden sie, ob eine Webseite für den vom User eingegebenen Suchbegriff relevant ist oder nicht.

Die genaue Funktionsweise des Google Algorithmus wird seitens des Suchmaschinenbetreibers nicht offen gelegt. Aufgrund zahlreicher Studien, Forschungsarbeiten, Interviews und Beobachtungen vieler Search Marketers sind aber bereits reichlich Faktoren bekannt, welche in die Berechnung der Rankings mit einfliessen. Im deutschsprachigen Raum veröffentlicht der bekannte SEO-Tool Anbieter Searchmetrics jährlich  Studien über die Ranking-Faktoren bzw. deren Korrelation mit dem Ranking..

Dieser Beitrag gibt Euch eine Anleitung, wie Ihr in drei Schritten die Relevanz Eurer Zielseiten verbessern könnt. Vorausgesetzt, die Hausaufgaben der OnSite-Optimierung sind bereits erledigt.

Am Anfang steht die Keyword-Recherche

Themenbezogene Keywords (Suchbegriffe) bilden das Fundament einer professionellen Content-Optimierung. Relevante Keywords werden mittels einer so genannten Keyword-Recherche ergründet. Um eine möglichst hohe Reichweite zu erzielen, werden mögliche Suchbegriffe identifiziert, die potenzielle Besucher bei ihrer Suche verwenden. Auch sollten Kriterien wie Suchvolumen oder Wettbewerb in die Recherche einbezogen werden. Je umfassender und detaillierter eine Keyword-Recherche erfolgt, desto besser können die Zielgruppen angesprochen bzw. erreicht werden.

Idealerweise werden die Keywords zusätzlich in unterschiedliche Stufen wie Fokus-Keyword oder Supporting-Keywords eingeteilt. Pro Seite wird ein Fokus-Keyword (hohes Suchvolumen) definiert, auf welches die Inhalte ausgerichtet werden. Um die Zielseite auf das ausgewählte Keyword zu optimieren, wird es innerhalb der SEO-Elemente (URL, Page Title, Headings sowie ALT-Tag) gebraucht. Die Supporting-Keywords unterstützen bei der Textgestaltung und bestätigen zusätzlich die Themenrelevanz. Aufgrund dieser Begriffe können Suchmaschinen das Fokus-Keyword besser der entsprechenden Thematik zuordnen.

Tools zur Keyword-Recherche

Zur Ermittlung der passenden Keywords stehen eine Menge Tools zur Verfügung. Eine der wichtigeren Quellen für eine Keyword-Recherche ist Google selbst. Hier die gängigsten Tools:

Google Keyword Planer: Liefert Keyword-Vorschläge, die ausgestattet sind mit Parametern  wie monatliches Suchvolumen oder CPC (Kosten pro Klick) der Begriffe. Um den Keyword Planner nutzen zu können, ist ein Google AdWords-Account Voraussetzung.

Google AdWords Keyword Planer

Google Suggest: Die automatische Vervollständigung gibt Vorschläge zum eingegebenen Begriff und hilft beim Start der Recherche. Eingeblendet werden häufige Suchanfragen mit Bezug zum ursprünglichen Such-Begriff, in diesem Fall Content Optimierung. So können auf die Schnelle erste Keyword-Ideen zusammengetragen werden, bevor die Recherche vertieft wird.

Übersuggest: Eine etwas tiefere Analyse, die ähnlich wie Google Suggest funktioniert, bietet Übersuggest. Hier kann der Suchbegriff eingegeben, sowie Sprache und Such-Quelle definiert werden. Das Programm startet eine automatische Suchabfrage nach allen Vorschlägen, die Google findet.

Google Trends: Dieses Tool visualisiert die Suchthemen-Trends innerhalb der Google Suche seit 2004. Die Suchergebnisse werden in Relation zum gesamten Suchaufkommen gesetzt. Die Daten werden wöchentlich aktualisiert und sind weltweit oder für bestimmte Länder / Regionen verfügbar. Aus der Historie können klare saisonale Trends abgeleitet werden.

 Google Trends

Verwendung der Keywords in SEO-Elementen

Wichtige Anhaltspunkte für Suchmaschinen zum Seiteninhalt liefern die SEO-Elemente. Sie sind für Suchmaschinen-Crawler über den Quellcode abrufbar. Die Informationen werden indexiert, verarbeitet und zur Berechnung der Ranking-Position verwendet. Es handelt sich dabei um

URL: Webadresse, welche mit den /-Zeichen die Seitenarchitektur einer Website widerspiegelt

Page Title (Meta Tag): Seitentitel, welcher im Webbrowser und im Suchresultat angezeigt wird

Meta Description (Meta Tag): Seitenbeschreibung; wird innerhalb der Suchresutalte angezeigt

Headings (H1): Bezeichnet die Hauptüberschrift einer Zielseite und sollte das Fokus-Keyword enthalten

Headings (H2-H4): Überschrift 2. – 4. Stufe, sollten wenn möglich Supporting-Keywords enthalten und die Inhalte der Seite strukturieren

Image ALT-Tags: ALT-Tag zur Bildbeschreibung. Unterstützt das Ranking in der Bildersuche von Suchmaschinen

SEO Elemente auf Seite

Das innerhalb der Suchmaschinen angezeigte Snippet wird relevanter durch die Integration der wesentlichen Keywords in URL, Page Title sowie Meta Description. Während der Page Title ein Faktor für die Ranking-Berechnung darstellt, ist die Meta Description massgeblich für die Click-Through-Rate (CTR) und sollte nach dem AIDA-Modell aufgebaut werden. Letztere soll dem User in 1-2 Sätzen beschreiben, was ihn auf der entsprechenden Zielseite erwartet bzw. ein Verkaufsargument darstellen. Bei Page Title und Meta Description sollte das Fokus-Keyword wenn möglich am Anfang oder weit vorne im Text stehen. Die Page-Tags können mit unterstützenden Keywords ergänzt werden. Auch bei der Gestaltung der URL-Struktur sollte darauf geachtet werden, dass jeweils das Fokus-Keyword je Zielseite in der URL enthalten ist.

Headings, auch H-Tags genannt, sind ebenfalls ein wichtiges Relevanzsignal. Die H-Tags sollten nur innerhalb des Haupt-Content platziert werden und nicht auf Navigationselementen. Der H1-Tag wird von den Suchmaschinen am höchsten gewichtet. Daher ist es wichtig, dass die Hauptüberschrift des Textes mit einem H1-Tag gekennzeichnet wird und das Fokus-Keyword enthält. Weitere Untertitel werden mit H2, H3, etc. markiert. Durch die Verwendung von H-Tags kann der Text klar gegliedert bzw. strukturiert werden.

Optimierte Alternativ-Texte (ALT-Tags) helfen zusätzlichen Traffic aus der Google-Bildersuche zu spezifischen Suchanfragen zu generieren. Mittels dem ALT-Attribut wird der Inhalt eines Bildes beschreiben, sodass auch Suchmaschinen verstehen können was das angezeigte Bild wiedergibt. Durch die Verwendung des Fokus-Keywords sowie weiteren wichtigen Begriffen, wird die Keyword-Relevanz innerhalb eines Textes dadurch nochmals bestärkt.

SEO und Content Creation

Die Qualität der Seiteninhalte rückt seit den Google Panda Updates immer mehr in den Vordergrund. Suchmaschinen sind heutzutage in der Lage guten Content, wie Texte, Videos, Infografiken, usw. zu erkennen, und belohnen  die Seite mit besseren Rankings innerhalb der Suchergebnisse. Einzigartiger und qualitativ hochwertiger Content, welcher dem Besucher einen Mehrwert bietet, steht heute im Fokus der Suche. Mit einer vorgelagerten Keyword-Recherche und anschliessender Themenfindung können passende Inhalte erstellt werden, welche auf Nachfragen oder Bedürfnisse der User ausgerichtet sind.Texte sollen also primär für den User und nicht für die Suchmaschine geschrieben werden. Dies wirkt sich entsprechend positiv auf das Nutzerverhalten und verbessert die gemessenen Qualitätsfaktoren, wie Absprungrate, Verweildauer, User-Interaktion oder Social Signals.

Im zweiten Schritt werden die Inhalte dann für Suchmaschinen optimiert.  Dabei gilt es einige Punkte,  bezüglich Wortwahl oder Textaufbau zu berücksichtigen.

Termgewichtung – WDF*IDF

Heute sollte der Hauptfokus der suchmaschinenoptimierten Textgestaltung auf der Termgewichtung (WDF*IDF) und nicht mehr auf der Keyword-Dichte liegen. Denn die Suchmaschinen versuchen immer mehr den semantischen Zusammenhang der Begriffe zu deuten. Somit sind für ein gutes Ranking nicht mehr einzelne Keywords, sondern die Wortsemantik und der Kontext relevant. In den Texten müssen also auch Synonyme oder ähnliche Begriffe vorkommen, welche das Fokus-Keyword unterstützen und die Einzigartigkeit bzw. die Vielfältigkeit fördert.

Mit über 6 Mia. täglichen Suchanfragen liegen Google eine Menge Informationen vor, um herauszufinden, was der einzelne Suchende beabsichtigt zu erhalten, wenn er Begriffe im Suchfeld eingibt. Ein Blog-Post von Google aus dem Jahr 2010 belegt, dass bei rund 70% aller Suchanfragen Synonyme eine Rolle spielen. Mit der WDF*IDF Formel kann die optimale Verteilung relevanter Keywords innerhalb eines Textes ins Verhältnis zur inversen Dokumenthäufigkeit gesetzt werden. Mit anderen Worten, durch eine WDF*IDF Analyse kann die optimale Verteilung relevanter Keywords in einem Text bestimmt werden, sodass dieser mit den Inhalten der Top platzierten Seiten zum entsprechenden Suchbegriff mithalten kann.

Es gibt eine Vielzahl WDF*IDF Tools am Markt, welche Texter dabei unterstützen, die optimale Anzahl Keywords zu benutzen. Dazu gehören Onpage.org oder auch der Content Optimizator von Searchmetrics.

Seitenstruktur

Wo auf einer Seite die Begriffe platziert werden, ist oft genauso wichtig wie die Wahl der Keywords selber. Die Seitenarchitektur sowie der inhaltliche Aufbau spielen für Suchmaschinen eine zentrale Rolle. Sie reagieren positiv auf Inhalte, welche eine saubere Struktur aufweisen. Jede Webseite besteht aus verschiedenen Content-Bereichen wie Header, Footer, Sidebar und Haupt-Content, welche unterschiedlich gewertet werden.

Idealerweise wird der Haupt-Content in Abschnitte eingeteilt, welche durch Bilder, Zwischentitel oder Leerräume getrennt werden. So ist die Seite für den User einfach scannbar und er kann sich einen Überblick über die Inhalte verschaffen.

Mit dem Hummingbird-Update zeigt Google, dass sie in Zukunft mehr Wert auf Texte legen werden, die das Zusammentragen der darin enthaltenen Informationen erleichtern.

Ein weiteres Hilfsmittel zur Kennzeichnung und Strukturierung von Inhalten gegenüber Suchmaschinen bietet schema.org. Dieser HTML-Markup wird von den grösseren Suchmaschinen wie Google, Bing oder Yahoo unterstützt und dient der Kennzeichnung verschiedener Inhalte.

Seiten Struktur

Fazit

Keywords bilden wichtige Grundelemente für die Erstellung von Seiteninhalten. Durch sie kennen wir die Sprache der User und können diese Begriffe entsprechend in die Textegestaltung einbauen. Genauso wichtig ist aber die vorgängige Schaffung einer soliden Basis, worauf die SEO Content Optimierung aufbauen kann. Ist die Website technisch sowie strukturell in einem weniger guten  Zustand und fehlen zudem relevante Signale, wie Title-Tag oder Headings, ist die Erreichung einer hohen Reichweite bzw. eines guten Rankings, trotz gutem und keyword-reichem Content, eher schwierig.

Natürlich tragen weitere Einflussfaktoren, wie Anzahl Backlinks, Internal Linking, Page Speed oder Social Signals ebenfalls zu einem guten Ranking bei. Für eine gute Positionierung in den Suchresultaten müssen somit unterschiedliche Faktoren der Suchmaschinenoptimierung berücksichtigt werden.

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Source: Digitales Marketing Heute

Andre (20)

I’ve been in the online field since the end of the '90s. I've proven my skills and competences in e-Business and Digital Marketing by developing ImmoScout24, which I piloted as CEO for over 8 years. Today I'm President of my own company Concepts & Consulting International. LLC.
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